Afrika

Die Wiege des Kaffees

Äthiopien, das als Wiege des Kaffees gilt, liegt mit 460.000 Tonnen Jahresproduktion auf Platz 4 der Rangliste der Kaffeeproduzenten. Das ist insbesondere vor dem Hintergrund erstaunlich, dass in Äthiopien der Kaffee typischerweise in Klein- und Kleinstparzellen als sogenannter  Wald- oder Gartenkaffee angebaut wird. Nur sehr selten findet man die für andere Anbauländer typischen hochprofessionalisierten großen Farmen mit eigenen Washing Stations. Die von Kleinbauern angebauten und geernteten Kaffees werden daher zusammen mit den Kaffees anderer Bauern in Kooperativen weiterverarbeitet - gerade diese Mischung macht die Einzigartigkeit äthiopischer Kaffes aus. Die Anbauregionen Sidamo, Yirgacheffe sind zurecht weltberühmt - und gleichzeitig gefährdet: klimabedingt steigende Temperaturen und sinkende Niederschlagsmengen sorgen schon jetzt für große Probleme. Zukünftig sind bis zu 60% der Anbauflächen akut gefährdet.

Burundi gehört mit einer Flächen von knapp 28000qkm und einer Einwohnerzahl zu den kleinen Ländern Afrikas, auch hinsichtlich der Kaffeeanbauflächen. Großfarmen sucht man in Burundi vergebens, was bezüglich der Kaffeequalität natürlich kein Nachteil ist. In Burundi herrschen ideale klimatische Bedingungen für den Kaffeeanbau, das tropisch wechselfeuchte Klima mit ausreichend Niederschlägen, die mineralstoffreichen vulkanischen Böden und die ideale Topographie mit Hochebenen von über 2000m lassen den Anbau hochwertiger, nuancierter Arabicas zu. Mit einer Rohkaffeeproduktionsmenge von 1630 Tonne jährlich ist Burundi ein kleiner Produzenten, ist aber trotz der augezeichneten Qualität des Kaffees und der großen Expertise der Kaffeebauern hinsichtlich des Processing immer noch ein Geheimtipp.

Uganda, mit 241000 qkm Fläche nur ein Fünftel so groß wie Äthiopien, produziert mit 300.000 Tonnen Kaffee jährlich immerhin zwei Drittel der äthiopischen Menge. Der Hauptanteil mit ca. 80% davon ist Canephora (botanisch fälschlicherweise meist Robusta genannt), nur 20% der ugandischen Kaffees sind Arabicas. Dass auch in Uganda ausbalancierte, sauber aufbereitete Arabicas produziert werden, zeigt unser Wugar Bukonzo aus den Rwenzori Mountains, der zudem biozertifiziert ist.

Kenia gehört mit rung 47500 Tonnen Rohkaffeeproduktion jährlich zu den kleinen Produzenten und hat im Gegensatz zu beispielsweise Äthiopien auch keine allzu lange Kaffeetradition. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts von den Briten eingeführt fristet der Kaffee bei der einheimischen Bevölkerung noch immer ein Schattendasein. Es wird lieber Tee getrunken, der Kaffee wird fast ausschließlich für den Export produziert. Glücklicherweise, könnte man sagen, denn kenianischer Kaffee gilt zurecht als einer der besten der Welt. Seine Komplexität und die die typischen Noten von schwarzer Johannisbeere und Heidelbeere machen kenianische Kaffees zu den Trendkaffees der Third-Wave-Community und sind aus den Specialty-Coffee-Stores nicht wegzudenken.

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Zentralamerika

Vielfalt und Varietätenreichtum

Von Mexiko bis Costa Rica: zahlreiche Varietäten, diverse Anbaubedingungen und unterschiedliche Processing-Philosophien garantieren eine spannende Vielfalt unterschiedlichster Geschmacksprofile.

Mexiko als größtes Land Mittelamerikas liegt mit 400.000 Tonnen Rohkaffee dabei nur im Mittelfeld der Produzenten. Gleichwohl zählen unsere Kaffees von der Finca Hamburgo zum Besten, was der markt zu bieten hat.

Guatemala liegt mit 380.000 Tonnen jährlich fast gleichauf, Tendenz steigend.

Honduras ist mit gut 800.00 Tonnen jährlich der Platzhirsch unter den mittelamerikanischen Ländern, aufgrund großer Qualitätsschwankungen ist exzellentes Sourcing des Rohkaffees besonders wichtig. Es gibt sie nämlich durchaus, die Perlen aus Honduras.

El Salvador: der kleinste Produzent 74.000 Tonnen) mit den wohl schwierigsten politischen Rahmenbedingungen. Hier produziert Andres Quintanilla auf besonderen, eisenhaltigen Lehmböden seine Spitzenkaffees. Wir haben einen Bourbon Tekisic und einen Centroamerika von Andres im Angebot.

Nicaragua leidet wie auch El Salvador und Honduras noch heute unter den Auswirkungen des Bürgerkrieges in den 80er-Jahren, dennoch gehört es wie Honduras zu den Kaffee-Boom-Ländern Zentralamerikas und kommt auf eine jährliche Produktion von 250.000 Tonnen. Das einem Zuwachs von über 400% entspricht (verglichen mit der Erntesaison 1990/91). Inzwischen findet man auch in Nicaragua  perfekt aufbereitete Specialty Coffees, wie z.B. unseren Los Placeres.

Costa Rica ist das Land Mittelamerikas mit der längsten Kaffeetradition - und der vielleicht insgesamt größten Expertise den Anbau und das Processing betreffend. Seine abwechslungsreiche Topographie und ideale Bodenbeschaffenheiten machen Costa Rica nicht nur für Urlauber, sondern auch für Kaffeeliebhaber zum absoluten Hot-Spot. Unser El Orvo, ein wunderbar spannender und gleichzeitig ausgewogener Natural verdeutlicht dies hervorragend.

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Südamerika

Ausgewählte, handgepflückte Spitzenkaffees kleiner Lots aus Peru, Brasilien & Kolumbien.

Brasilien ist mit weitem Abstand weltgrößter Kaffeeproduzent (6.000.000 Tonnen, das entspricht 36,7 % der Weltjahresernte). In Brasilien findet man vielfach industriell angebaute Kaffees, der Einsatz von Pestiziden und maschinelle Ernte wirkt sich oft negativ auf die ökologische Diversität und Kaffeequalität aus. Es gibt aber auch in Brasilien zunehmend Farmen, die sich dem ökologischen Anbau von Specialty Coffee verschrieben haben, wie z.B. die Brüder Dutra von der gleichnamigen Facenda Dutra.

In Kolumbien prägt Kaffee seit gut 300 Jahren das die Kultur des Landes, das Land ist mit einer Produktion von 1.4000.000 Tonnen nach Brasilien und Vietnam Nummer 3 der Kaffeeproduzenten. Es werden vorwiegend Arabicas angebaut, wie unser Bio-Caturra aus der Regilon Tolima.

Peru: im Land der Inkas prägen vorwiegend kleine Farmen und ein hoher Anteil von Bio-Kaffee das Bild. Peru liegt mit einer Produktion von 430.000 Tonnen Rohkaffee auf Platz 9 weltweit, Tendenz stark steigend.

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Asien

Asien: spannende Canephora-Varietäten aus Indien & überraschende Arabicas aus Indonesien

Indien ist als Teeland weltbekannt. Die Kaffeeproduktion bekam erst in den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit der Gründung des Coffee Board of India richtig Schwung. Heute hat Indien mit einer Jahresproduktion von 584.000 Tonnen einen Weltmarktanteil von immerhin 3,1%. Indien ist eines der wenigen Länder, in denen sowohl Canephoras als auch Arabicas und - in kleinsten Mengen - auch Libericas angebaut werden, was bei den vielfältigen klimatischen Bedingungen Indien möglich ist. Typisch für den indischen Kaffeeanbau sind aufgrund der tropischen Bedingungen Plantagen mit Schattenbäumen ( Banane, Feige, Silbereiche...) und Beipflanzungen von Gewürzen wie Kardamom, Zimt oder Nelke. Die Kaffees unserer Farmer Deepak Chengappa mit seinen hochwertigen Canephoras und Jakob Mammen spiegeln der neben SLN9, Hibrido de Timor, Cavimor und anderen sogar die seltenen Libericas kultiviert, spiegeln diese Vielfalt wider. Meist haben wir neben den Kaffees auch die hocharomatischen Gewürze, vor allem Kardamom und Pfeffer, im Angebot. Auch in Indien gefährden klimatische Veränderungen, insbesondere das steigende Tag-Nacht-Temperaturdelta sowie der verfrüht einsetzende und oft intensivere Monsun nachhaltig den Kaffeeanbau.

Indonesien gehört zu den Big Playern im Kaffeemarkt und nimmt mit einer unglaublichen Jahresproduktion von 690000 Tonnen Rohkaffee jährlich hinter Brasilien, Vietnam und Kolumbien den 4. Platz in der Liste der größten Rohkaffeeproduzenten weltweit ein. Erstaunlicherweise werden nur 40-50% der Produktion exportiert, das größte Anteil davon in die USA. Indonesien ist nicht unbedingt bekannt für den Anbau exqisiter und hochwertiger Kaffees, obwohl eine lange Kaffeetradition zurückreichend bis in die niederländische Kolonialzeit und gute Anbaubedingungen gegeben sind. Mehr als zwei Drittel der Produktion entfallen auf mehr oder weniger minderwertige Canephora-Varietäten, die in Qualität und Aufbereitung nicht mit denen unserer indischen Farmen zu vergleichen sind. Aber der Anteil der Arabicas ist steigend, was auch dem relativ hohen Eigenverbrauch und der sich weiterentwickelnden Kaffeekultur in den Großstädten geschuldet ist. Man findet sie also, die hochwertigen Arabicas, angebaut auf kleinen Lots unter idealen Bedingungen, auf den Punkt aufbereitet und von einer unvergleichlichen Komplexität. Auch bei indonesien Kaffees gilt, mehr noch vielleicht als bei manchen anderen Anbauländern: genau Hinschauen ist Pflicht.

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